Lebensraum Kläranlage – Natur aus zweiter Hand
Im Jahr 2002 wurde die Freie Biologische Arbeitsgemeinschaft (FBA) vom Land Hessen, vertreten durch das Regierungspräsidium Gießen, Abt. Umwelt, beauftragt, ein gesamtökologisches Gutachten über kommunale Kläranlagen zu erstellen. Ziel dieser Untersuchung war die Bestandsaufnahme der Pflanzen und Tiere, die Ermittlung bestimmter Charakterarten und deren bevorzugte Lebensräume, Erforschung zu Auftreten und Häufigkeit einzelner Arten, die Feststellung der biologisch-ökologisch Wertigkeit der Schönungsteiche sowie die allgemeine Beurteilung der Abwasseranlagen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Als Untersuchungsobjekte dienten auch folgende Abwasseranlagen des Abwasserverbandes Marburg:
Diese ausgewählten Abwasseranlagen wurden im Zeitraum von Ende April bis Anfang November 2002 mehrfach begangen, um die botanischen und faunistischen Erfassungen durchzuführen. Die verschiedenen Habitatstrukturen in den Kläranlagen bieten sehr gut geeignete Lebensräume für viele Landtiere wie Schnecken, Insekten, Spinnen, Reptilien, Säugetiere und Vögel. Insgesamt 32 Säugetierarten wurden festgestellt, darunter auch 4 gefährdete Fledermausarten. Vögel gehören zu den Charakterarten der Kläranlagen, die in allen möglichen Habitaten brüten oder auf dem Zuge rasten.
Die seltene Zwergdommel, unser kleinster Reiher, hat schon mehrfach in Roth gebrütet, und seltene Arten wie Zwergtaucher, Wasserralle, Tüpfelsumpfhuhn, Braunkehlchen und Blaukehlchen können als regelmäßige Brutvögel in den Röhrichtzonen der Schönungsteiche festgestellt werden.
Hinzu kommen seltene Gastvogelarten wie Nachtreiher, Große Rohrdommel, Kleines Sumpfhuhn, Odinshühnchen, Zitronenstelze, Schlagschwirl, Seidensänger und Schneeammer in den Randzonen der Schönungsteiche sowie im Rieselfeld bei Roth.
Hinzu kommen seltene Gastvogelarten wie Nachtreiher, Große Rohrdommel, Kleines Sumpfhuhn, Odinshühnchen, Zitronenstelze, Schlagschwirl, Seidensänger und Schneeammer in den Randzonen der Schönungsteiche sowie im Rieselfeld bei Roth.
Hinzu kommen seltene Gastvogelarten wie Nachtreiher, Große Rohrdommel, Kleines Sumpfhuhn, Odinshühnchen, Zitronenstelze, Schlagschwirl, Seidensänger und Schneeammer in den Randzonen der Schönungsteiche sowie im Rieselfeld bei Roth.
In allen untersuchten Abwasseranlagen wurden insgesamt 263 charakteristische Pflanzenarten festgestellt. Darunter fanden sich 17 Arten unterschiedlicher Gefährdungskategorien der Hessischen Roten Liste. Die Analyse und Bewertung der Lebensräume wurde innerhalb der durchgeführten Untersuchungen anhand der komplexen Biotopwerte nach KAULE (1991) vollzogen.
Die Kläranlage Roth mit dem Rieselfeld erreicht bei der Bewertung nach diesem System mit der Note 8 (besonders wertvoll) die höchste Bewertungsstufe und ist daher Biotopen wie den Niederwäldern und Feuchtwiesen gleichzusetzen.
Abwasserteiche sind künstliche Gewässer, die oft die einzigen stehenden Gewässer im engeren und weiteren Siedlungsbereich sind. Umso mehr geht von ihnen eine wichtige Trittsteinfunktion während des Vogelzuges und eine große ökologische Bedeutung für viele Pflanzen und Tiere aus.
Die Untersuchungen zeigen auch, dass es sich oftmals anbietet, Abwasseranlagen aus Sicht des Biotop- und Artenschutzes zu optimieren. Dabei steht allerdings grundsätzlich die Funktion der Abwasseranlage im Vordergrund, deren Betrieb nicht gestört bzw. deren Nutzung nicht wesentlich erschwert werden darf.