Ausbildung
Fachkraft für Abwassertechnik
Was macht man in diesem Beruf?
Fachkräfte für Abwassertechnik überwachen, steuern und dokumentieren die
Abläufe in Entwässerungsnetzen sowie bei der Abwasser- und Klärschlammbehandlung in kommunalen und industriellen Kläranlagen. Sie kontrollieren automatisierte Anlagen und Maschinen an Leitständen. Bei Normabweichungen ergreifen sie sofort die notwendigen Korrekturmaßnahmen.
In Kläranlagen überwachen Fachkräfte für Abwassertechnik die Aufbereitung des Wassers in der mechanischen, biologischen und chemischen Aufbereitungsstufe. Außerdem analysieren sie Abwasser und Klärschlammproben, dokumentieren die Ergebnisse, werten sie aus und nutzen die gewonnenen Erkenntnisse zur Prozessoptimierung. Sie überwachen Kanalnetze und Einleiter. Rohrleitungssysteme, Schächte und andere Anlagenteile inspizieren, reinigen und warten sie. Als sogenannte »elektrotechnisch befähigte Personen« können sie auch elektrische Installationen ausführen und reparieren.
Wo arbeitet man?
Fachkräfte für Abwassertechnik arbeiten hauptsächlich
- in der Abwasserwirtschaft, z.B. in kommunalen und industriellen Kläranlagen
- in der öffentlichen Verwaltung, z.B. bei Abwasserverbänden
- in Wirtschaftsbetrieben mit eigener Abwasserreinigung
Sie sind in Abwasserreinigungsanlagen, Laboren, aber auch im Freien, z.B. an Faultürmen, Klär-, Absetz- und Belebungsbecken tätig. Beim Betrieb von Entwässerungssystemen haben sie in Pumpwerken bzw. in der Kanalisation an Rohren und Sammlern zu tun.
Worauf kommt es an?
Sorgfalt ist bei der Analyse von Wasser- und Klärschlammproben unabdinglich, um Fehler zu vermeiden, die Menschen und Umwelt gefährden könnten. Das Durchführen von Schutzmaßnahmen, z.B. bei Auftreten zu hoher Schadstoffkonzentrationen, erfordert Verantwortungsbewusstsein.
Für das Verständnis der Vorgänge in Abwasseranlagen bilden umfassende Kenntnisse in Biologie und Chemie eine gute Basis. Kenntnisse in Mathematik sind notwendig, um den Sauerstoffbedarf in den Klärbecken zu berechnen. Beim Ausführen von Reparaturen an den Anlagen ist Erfahrung in Werken und Technik von Vorteil.
Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen der öffentliche Dienst und Industriebetriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss ein.